Ladeinfrastruktur

Die Unsicherheit über die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten ist heute noch ein zentraler Hemmschuh für die Anschaffung eines Elektroautos. Eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur gibt E-Auto-Fahrern die Sicherheit, dass Ladestrom überall und unkompliziert verfügbar ist. Ihr Ausbau ist daher ein entscheidender Baustein für den Erfolg alternativer Antriebe. Da rund 85 Prozent der Ladevorgänge zuhause stattfinden, muss zusätzlich zur öffentlichen auch der Aufbau einer privaten Ladeinfrastruktur massiv forciert werden. Bis 2030 werden bis zu zehn Millionen private Ladepunkte benötigt. Im öffentlichen Bereich sind bis zu eine Million Ladepunkte zu schaffen.

Der VDIK hat daher folgende Empfehlungen für eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur formuliert:

  • Das Förderprogramm zum Aufbau privater Ladeinfrastruktur muss weitergeführt werden.

  • Private und gewerbliche Neubauten müssen von vorneherein mit den notwendigen Netzanschlüssen im Parkbereich ausgestattet oder darauf vorbereitet sein. Das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastrukturgesetz geht dafür nicht weit genug. Es sollte daher rasch überarbeitet werden und deutlich höhere Anforderungen an die Ausstattung von Parkplätzen in Neubauten mit Ladesäulen

  • Nach der Verabschiedung des Schnellladegesetzes sollte der Aufbau des vom Bund geplanten High-Power-Charging-Netzes mit rund 1.000 Standorten rasch beginnen.

  • Auch für batterieelektrische schwere Lkw sollte ein Schnellladenetz mit besonders hohen Ladeleistungen aufgebaut werden.

Aktuell gibt es in Deutschland rund 52.000 öffentliche Ladepunkte (Stand Februar 2021) . Jede sechste davon ist ein Schnelllader. Innerhalb von zwölf Monaten sind über 10.000 neue öffentliche Ladepunkte entstanden. Da jedoch auch der Bestand an Elektrofahrzeuge immer schneller wächst, ist ein weiterer ambitionierter Ausbau der Ladeinfrastruktur unbedingt notwendig.

Dabei ist gerade das Schnelladen von besonderes Bedeutung. Es erhöht die Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen, weil Batterien auf längeren Strecken in kurzer Zeit wieder aufgeladen werden können und so die Ladestops kurz werden. Heute sind in Deutschland zum Beispiel entlang der Autobahnen bereits zahlreiche Schnellladesäulen mit 50 kW Ladeleistung verfügbar. Ein kompaktes Elektroauto mit ca. 300 Kilometern Reichweite lädt eine nahezu leere Batterie hier in rund 60 Minuten zu mindestens 80 Prozent auf. Künftig sollten Schnellladestation mit noch deutlich höherer Geschwindigkeit laden. So sind bereits einige 350-kW-Ladesäulen in Betrieb. Hier würde das Vollladen eines vergleichbaren Fahrzeugs dann nur noch wenige Minuten dauern.

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