Elektromobilität

Für nachhaltige Mobilität, die immer weniger Treibhausgasemissionen verursacht, sind Fahrzeuge mit alternativen Antrieben von wesentlicher Bedeutung. Die internationalen Hersteller setzen dazu auf die gesamte Bandbreite von emissionsarmen Technologien. Doch vor allem die Elektromobilität wird mittelfristig eine entscheidende Rolle bei der Senkung von Treibhausgas-Emissionen spielen.

Was ist ein Elektroauto?

Was ein Elektroauto ist wird im deutschen Elektromobilitätsgesetz definiert. Das Gesetz betrachtet reine Batterieelektrofahrzeuge, Plug-In-Hybride und Brennstoffzellenfahrzeuge. Ein reines Batterieelektrofahrzeug ist ein Kraftfahrzeug, das als Antrieb ausschließlich über einen Elektromotor verfügt und einen Energiespeicher (Batterie) hat, der von außen aufladbar ist. Plug-In-Hybride sind Kraftfahrzeuge, die sowohl über einen Elektro- als auch einen Verbrennungsmotor verfügen und außerdem eine von außen aufladbare Batterie haben. Auch Brennstoffzellenfahrzeuge sind nach der Definition des Gesetzes Elektrofahrzeuge. Sie unterscheiden sich von Batterieelektroautos und Plug-In-Hybriden jedoch deutlich, weil sie als Energieträger nicht Strom laden, sondern Wasserstoff tanken.

Batterieelektroautos (BEV)

Batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) sind heute für Kunden in Deutschland bereits in großer Vielfalt verfügbar – auch dank des breiten Angebots der internationalen Hersteller. Die VDIK-Mitgliedsunternehmen bieten zahlreiche rein-batterieelektrische Modelle an. 2021 konnten sie über 120.000 BEV absetzen, ein Anteil von 35 Prozent. Auch das meistverkaufte BEV in Deutschland kam 2020 von einem internationalen Hersteller.

Lithium-Ionen-Batterie

Moderne Elektrofahrzeuge beziehen ihre Energie in der Regel aus Lithium-Ionen-Batterien. Im Vergleich zu Nickel-Metallhydrid-Akkus ermöglichen diese eine größere Reichweite und längere Lebensdauer. Sie wiegen darüber hinaus deutlich weniger als frühere Batteriegenerationen. Ein weiterer Pluspunkt für Lithium-Ionen-Batterien ist, dass sie so gut wie keinen Memory-Effekt kennen. Dieses Phänomen führt nach wiederholten unvollständigen Ladeprozessen dazu, dass die Ladekapazität sukzessive zurückgeht. Das bedeutet, dass Lithium-Ionen-Akkus über ihren gesamten geplanten Lebenszyklus hinweg eine hohe Ladekapazität behalten.

Ein wichtiger Vorteil des Elektroantriebs ist zudem die besonders hohe Energieeffizienz von bis zu 90 Prozent. Ein durchschnittlicher moderner Pkw-Verbrennungsmotor erreicht Wirkungsgrade von rund 30 Prozent. Reine Elektrofahrzeuge kommen darüber hinaus ohne Getriebe aus – wegen des konstant hohen Drehmoments. Das spart Gewicht, Kosten und Bauraum.

Plug-In-Hybride (PHEV)

Plug-In-Hybride (PHEV) kombinieren Verbrennungsmotor und Elektroantrieb und bringen damit die Stärken beider Antriebe zusammen. Für Langstreckenfahrten ist ein Verbrennungsmotor an Bord. Kürzere Strecken können mithilfe eines Elektromotors emissionsfrei zurückgelegt werden. Der E-Motor erhält seine Energie aus einer Batterie, die per Stecker geladen werden kann. In PHEV werden in der Regel deutlich kleinere Batterien als in BEV verbaut. So sind derzeit Reichweiten von in der Regel rund 50 Kilometern üblich. Künftige Plug-In-Hybride werden deutlich höhere elektrische Reichweiten aufweisen.

Plug-In-Hybride sind neben BEV für viele Hersteller integraler Bestandteil der Antriebsstrategie. Die Fahrzeuge ermöglichen bereits heute elektrisches und damit lokal emissionsfreies Fahren in der Stadt. Gleichzeitig sind sie für Kunden attraktiv, weil dank des ebenfalls vorhandenen Verbrennungsmotors keine Reichweitenangst aufkommen muss. Die internationalen Hersteller sind bei PHEV stark. Mit über 102.000 Zulassungen in 2021 erreichen sie einen Marktanteil von 36 Porzent.

Elektromobilität fördern

Elektromobilität ist eine Schlüsseltechnologie zum Erreichen der ehrgeizigen Klimaziele im Verkehr. Eine schnelle Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland ist auch aus gesamteuropäischer Sicht von entscheidender Bedeutung. Bisher ist die Dynamik jedoch noch nicht ausreichend. Elektrofahrzeuge sollten daher im Rahmen eines Gesamtkonzeptes weiter beziehungsweise noch intensiver gefördert werden.

Der VDIK schlägt dazu zahlreiche Maßnahmen vor:

  • Weitere Vergünstigungen bei der Besteuerung von E-Fahrzeugen als Dienstwagen.

  • Der Umweltbonus sollte weiterentwickelt und so weit wie möglich verlängert werden. Der Antragsprozess sollte entbürokratisiert und für Autokäufer deutlich vereinfacht werden.

  • Auch Plug-In-Hybride sollten intensiv gefördert werden.
  • Prüfung einer Befreiung von der EEG-Umlage für Ladestrom – zumindest temporär begrenzt.
  • Kfz-Steuerbefreiung möglichst bis 2030.
  • Praktische Anreize für Elektroautos: Vor allem die bereits heute gesetzlich mögliche Freigabe von Busspuren und kostenloses Parken sollten endlich umgesetzt werden. Der Bund sollte die Kommunen anregen, diese Maßnahmen breit auszurollen.
  • Grundsätzliches Ziel muss es sein, den Betrieb von E-Fahrzeugen im Vergleich zu Verbrennern günstiger und attraktiver zu machen. Dabei gilt es, die soziale Ausgewogenheit zu wahren. Anreize für elektrisches Fahren dürfen jedoch nicht im Gegenzug zu einer massiven Verteuerung der Mobilität mit herkömmlichen Verbrennern führen.

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